Staat & Politik
Burkina Faso ist seit der Annahme der Verfassung 1991 eine präsidiale Republik nach französischem Vorbild.
Der Präsident wird als Staatsoberhaupt alle 5 Jahre direkt gewählt und besitzt weitreichende Vollmachten. Er ernennt den Premierminister und das Regierungskabinett, mit denen er zusammen die Exekutive bildet.
Die Legislative liegt bei der Nationalversammlung (dem Parlament) sowie dem Repräsentantenhaus, das eine beratende Position einnimmt. Dem Parlament gehören insgesamt 111 für 5 Jahre ins Amt gewählte Vertreter an.
Die Judikative ist ebenfalls in der Verfassung verankert, sie bildet den dritten Part der Gewaltenteilung. Nach der Umbildung des Rechtssystems besteht der Oberste Gerichtshof seit 2000 aus vier unabhängigen Rechtssprechungsinstanzen: dem Verfassungsgericht, dem Kassationsgericht, dem Verwaltungsgericht sowie dem Rechnungshof. Neben dem offiziellen Rechtssystem behauptet sich nach wie vor das traditionelle Recht, das als Stammes- bzw. Familienrecht den Regeln der ethnischen Gruppen entspricht.
Verwaltet wird das Staatsgebiet über die Einteilung in 13 Regionen, die jeweils von einem Gouverneur geführt werden. Die Regionen gliedern sich in 45 Provinzen, denen Hochkommissare vorstehen. Darunter folgen 350 von Präfekten verwaltete Departements. Das ursprünglich zentralistisch ausgerichtete Burkina Faso steht in einem Dezentralisierungsprozess, der seit 1995 nach und nach politisch umgesetzt wird. So sind die Departements nun deckungsgleich mit den im Rahmen der Dezentralisierungsmaßnahmen geschaffenen Gemeinden. Weiterhin bestehen seit den Kommunalwahlen 2006 auf dem gesamten Territorium des Landes basisdemokratisch organisierte Verwaltungseinheiten mit Gemeinderäten und Bürgermeistern.