Wasser
„Wasser ist Leben“, dieses Motto der Stiftung steht für die zentrale Bedeutung der Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser für die Menschen am Südrand der Sahelregion und die Nutzung des Wassers für die ganzjährige Landwirtschaft. Die Stiftung arbeitet auf drei verschiedenen Wegen an der Lösung des Problems Wasserversorgung: mit Wasserrückhaltebecken, Tiefbrunnen zur Trinkwasserversorgung und Brunnen für die landwirtschaftliche Nutzung.
Durch den Bau von größeren und kleineren Staudämmen in Tallagen werden die Regenfälle der Regenzeit von (Juni bis Oktober) aufgefangen, um in der Trockenzeit von November bis Mai die entsprechend angelegten Felder bewässern zu können. Erstes Hauptprojekt ist der Staudamm bei Moutori mit circa 300 Metern Länge und einer Wasserhaltungskapazität von 900.000 Kubikmetern, der 2002 fertiggestellt wurde und einen Perimeter von 23 Hektar kontinuierlich bewässert. Andere Projekte sind zum Beispiel die Wiederherstellung der Stauanlage in Pontiebá und im Sektor 3 in Dano sowie das Anlegen von Kleinststaudämmen, die auch dem Erosionsschutz in der Regenzeit dienen.
Seit 2014 läuft das umfangreiche zur Umwandlung von Talauen und Sümpfen in Reisfelder. Durch größere und sekundäre Kanäle und kleine Erddämme wird das Regenwasser des Monsuns großflächig auf die vorher eingerichteten Felder verteilt und so aufgestaut, dass eine volle Reisernte während der Regenzeit möglich wird.
Die Stiftung hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Tiefbrunnen von 70 bis 120 Metern Tiefe gebohrt und mit manuellen oder elektrischen Pumpen ausgestattet, um die Versorgung von Schulen und einzelnen Dörfern mit Trinkwasser sicherzustellen. Sauberes Trinkwasser reduziert die Zahl der Erkrankungen insbesondere von Kindern um mehr als 70 Prozent und ist die wichtigste Maßnahme zur Volksgesundheit.
Brunnen für die Landwirtschaft: Mit dem Ausbau von handgegrabenen Brunnen bis zu einer maximal möglichen Tiefe von 25 Metern können in den ersten drei Monaten der Trockenzeit noch auf begrenzten landwirtschaftlichen Flächen Gemüse- und Maisanbau betrieben werden.
Perspektiven der Wasserversorgung
Seit 2012 führt die Stiftung ein umfangreiches Grundwasser-Forschungsprojekt durch. Ziel ist das Verständnis der hydrologischen Situation und des Grundwasserverhaltens im Rhythmus von Regen- und Trockenzeit sowie neue Erkenntnisse über den Verbleib des versickerten Oberflächenwassers. Unsere Hoffnung ist, dass eine substantielle Nutzung für landwirtschaftliche Zwecke möglich ist ohne den Grundwasserspiegel nachhaltig zu senken. Abhängig vom Ergebnis dieser Studie folgen Wirtschaftlichkeitsberechnungen, die die Machbarkeit einer grundwassergespeisten Landwirtschaft während der Trockenzeit zum Ziel haben.
Erosionsschutz
Die zum Teil heftigen Regenfälle in der Regenzeit führen an vielen Orten zu einer Abschwemmung von fruchtbaren Böden. Diese Erosion ist eine große Gefahr für eine nachhaltige Landwirtschaft. Durch den Bau von kleinen Steinwällen entlang der Höhenlinien des Geländes wird der Abfluss des Regenwassers stark eingeschränkt, das Eindringen des Wassers in den Boden gefördert und somit eine bessere Wasserverfügbarkeit für die Pflanzen erreicht. Dadurch verbessert sich auch mittelfristig die Qualität der Böden.